May 15, 2010

Friedrich Kittler: Onthologie der Medien (2007)

Vortrag von Friedrich Kittler vom 11.07.2007 im Rahmen des Bochumer Kolloquiums Medienwissenschaft.

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May 14, 2010

Friedrich Kittler : Farben und/oder Maschinen denken

Friedrich Kittler - Farben und/oder Maschinen denken from de anima on Vimeo.



Im Rahmen der Vortragsreihe
Kunst und Kommunikationsmedien
Clemens-Sels-Museum Neuss 1993/94

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March 26, 2010

Hajas Tibor: Öndivatbemutató / Self-Fashion Show (1976)

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March 15, 2010

Bill Viola: Hatsu Yume (1981)

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March 14, 2010

Bill Viola: Ocean Without a Shore (2007)

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March 13, 2010

Markus Schinwald:1st Part Conditional (2004)

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March 12, 2010

Elfriede Jelinek: Die Kontrakte des Kaufmanns (2009)



Mit: Therese Dürrenberger / Ralf Harster / Franziska Hartmann / Daniel Lommatzsch / Sebastian Rudolph / Maria Schrader / Patrycia Ziolkowska
Regie: Nicolas Stemann
Bühne: Katrin Nottrodt
Kostüme: Marysol del Castillo
Video: Claudia Lehmann
Musik: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
Dramaturgie: Benjamin von Blomberg

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March 11, 2010

Elfriede Jelinek: Ulrike Maria Stuart (2007)



Ulrike Maria Stuart von Elfriede Jelinek

Premiere am 29. März 2007, Schauspielhaus

Regie Jossi Wieler
Bühne Jens Kilian
Kostüme Anja Rabes
Musik Wolfgang Siuda
Licht Max Keller

Mit: Brigitte Hobmeier, Werner Rehm, Sebastian Rudolph, Hildegard Schmahl, Katharina Schubert, Bettina Stucky

Dem selgen Geiste folgen nicht die Schwächen
Der Sterblichkeit in die Verklärung nach.
Schiller, Maria Stuart, V.7 (v. 3741f.)

Schon im Titel ihres "Königinnendramas" kündigt Elfriede Jelinek eine recht merkwürdige Kombination an. Denn was, um alles in der Welt, sollten die RAF-Terroristin Ulrike Marie Meinhof (1934-1976) und die schottische Königin Maria Stuart (1542-1587) außer der etwas schiefen Namensgleichheit wohl miteinander gemein haben? - Oder verbindet sie gerade das miteinander: dass es ihnen beiden eben um jenes vermeintlich gewisse, zuletzt tödlich ungewisse "Alles in der Welt" geht?

Am 26. April 1799 kommt Friedrich Schiller in einem Brief an Goethe auf ein Thema zurück, das ihn seit 16 Jahren, seit dem Bauerbacher Asyl (1783), nicht mehr in Ruhe gelassen hatte und das er jetzt, nach dem Wallenstein, wieder aufgreift: "Indessen habe ich mich an eine Regierungsgeschichte der Königin Elisabeth gemacht und den Prozess der Maria Stuart zu studieren angefangen. Ein paar tragische Hauptmotive haben sich mir gleich dargeboten und mir großen Glauben an diesen Stoff gegeben, der unstreitig sehr viele dankbare Seiten hat. Besonders scheint er sich zu der Euripidischen Methode, welche in der vollständigsten Darstellung des Zustandes besteht, zu qualifizieren". Schillers methodischer Rettungsgedanke in seinem "poetischen Kampf mit dem historischen Stoff" und dessen widerständiger "Tendenz zur Trockenheit" (12. Juli 1799 an Goethe) liegt in dem entschiedenen Entschluss, die gesamte Handlung auf den Verlauf dreier Tage zu konzentrieren.

"Ich fange endlich an, mich des dramatischen Organs zu bemächtigen und mein Handwerk zu verstehen", schreibt er bescheiden am 16. Juni 1800. Was meint er damit? Die große Erfindung seines Dramas ist die Begegnung der beiden Königinnen in der 4. Szene des 3. Aktes, die in der historischen Wirklichkeit niemals stattgefunden hat. Elfriede Jelinek wird gerade an diese Szene anknüpfen, in der Schillers Trauerspiel den erbitterten Streit der beiden Königinnen in einem einzigen Augenblick zu einer Katastrophe hochjagt, die sich schon in der beklemmend dicht gedrängten Fülle der affektgeladenen Szenenanweisungen widerspiegelt:

Elfriede Jelinek hat ihr "Königinnendrama" Ulrike Maria Stuart in drei "Teilstücke" gegliedert, also in drei verschiedene Streckenabschnitte eines Weges, die anscheinend immer noch in Konstruktion oder bereits wieder in Reparatur sind. Man muss jedoch daran zweifeln, dass sie je ein 'schönes Ganzes' ergeben könnten, denn eigensinnig wehren sie sich gegeneinander.

Das Erste Teilstück scheint ein Familiendrama widerzuspiegeln, das am 14. Mai 1970 mit Ulrike Meinhofs Beteiligung an der "Befreiung" von Andreas Baader beginnt und mit ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 8. Mai 1976 endet. Das Zweite Teilstück kreist dagegen manisch um einen einzigen Augenblick: Gudrun Ensslins Verhaftung in einer Hamburger Boutique am 7. Juni 1972.
Aber: Elfriede Jelinek hat bei allen historischen Bezügen nicht im mindesten ein dokumentarisches Stück geschrieben. Abseits billiger RAF-Aufarbeitungs-Mode sucht sie einen anderen Sprach-Weg in deren Unheilsgeschichte. Was sie dabei zum Sprechen bringt, ist vor allem ihr eigenes Denken angesichts einer nur schlecht vernarbten Wunde unserer Vergangenheit.

Erst im Dritten Teilstück taucht Schillers Schatten im Text wirklich auf, stehn sich die beiden Königinnen unversöhnlich gegenüber, beginnt ein großes Trauer-Stück von Zürnen und von Flehen. Und nicht nur für die beiden Königinnen, vor allem auch für den Dialog Elfriede Jelineks mit den untoten Terroristen gilt der Satz: "Wir stehn einander selbst nun gegenüber." Wird uns das Frieden bringen?

Jossi Wieler, der durch seine ungewöhnlichen Inszenierungen der Jelinekschen Textflächen als Spezialist für diese Autorin gelten kann, wird mit seiner Inszenierung die Arbeit an den Münchner Kammerspielen fortsetzen.

Elfriede Jelinek, 1946 in der Steiermark geboren, gehört zu den wichtigsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie debütierte 1970 mit ihrem Roman "Wir sind Lockvogel, Baby", 1979 schrieb sie ihr erstes Theaterstück "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte". Seither hat sie sowohl in der Dramatik als auch mit ihren Romanen neue Maßstäbe gesetzt. 2004 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.

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March 3, 2010

Sasha Waltz: Dialoge 09 – Neues Museum (2009)



Zehn Jahre nach dem legendären Dialoge-Projekt im Jüdischen Museum 1999, aus dem die Produktion »Körper« hervorgegangen ist, widmet Sasha Waltz eine weitere große Arbeit einem bedeutenden Berliner Museumsbau:

Das Neue Museum auf der Museumsinsel Berlin befindet sich nach fast 10 Jahren Wiederaufbau unter der Leitung von David Chipperfield Architects in einem besonderen Moment der Transition. Direkt nach der baulichen Fertigstellung des Gebäudes und bevor die Exponate des Ägyptischen Museums und der Papyrussammlung sowie des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin in die restaurierten Räume einziehen, wird es zum Raum einer außergewöhnlichen temporären »Ausstellung«. In der zweiten Märzhälfte erkundet Sasha Waltz mit 70 Tänzern, Musikern und Sängern die noch leeren Räume des vielschichtigen Bauwerks: Die künstlerische Inauguration des Neuen Museums Berlin.

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Sasha Waltz: Medea (2007)



Choreographie von Sasha Waltz nach der Oper »Medeamaterial« von Pascal Dusapin zum Text von Heiner Müller
Medea: Caroline Stein
Tänzer: Sasha Waltz & Guests
Orchester: Akademie für Alte Musik Berlin
Chor: Vocalconsort Berlin
Musikalische Leitung: Marcus Creed.

Pascal Dusapins Komposition »Medeamaterial« (1991) zum Text von Heiner Müller ist die Basis für die choreographisch-musikalische Auseinandersetzung mit dem Mythos. Der Stoff ermöglicht Sasha Waltz die Verschmelzung all ihrer künstlerischen Mittel. Die antike Welt wird sichtbar in raumfüllenden Gruppenformationen, die archaische Bildsprache fließt in das Bewegungsvokabular. Dusapin schrieb die Musik für Barockorchester.
Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Ko-Produktion mit dem Grand Théâtre de Luxembourg im Rahmen der Kulturhauptstadt Luxembourg 2007, der Akademie für Alte Musik Berlin und der Staatsoper Unter den Linden Berlin
Live-Mitschnitt Staatsoper Unter den Linden Berlin, Sept 2007

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February 16, 2010

Elfriede Jelinek: Rechnitz (Der Würgeengel)


Regie Jossi Wieler
Bühne und Kostüme Anja Rabes
Dramaturgie Julia Lochte
Musik Wolfgang Siuda
Licht Max Keller

Mit: Katja Bürkle, André Jung, Hans Kremer, Steven Scharf, Hildegard Schmahl
Uraufführung Freitag, 28. November 2008 im Schauspielhaus

In der Nacht vom 25. März 1945 feierten auf Schloss Rechnitz, das unmittelbar an der österreichischen Grenze zu Ungarn liegt, SS-Offiziere, Gestapo-Führer und einheimische Getreue des Nazi-Regimes ein "Gefolgschaftsfest", auf dem getanzt und getrunken wurde und in dessen Verlauf fast 200 jüdische Zwangsarbeiter brutal liquidiert wurden. Der Ortsgruppenleiter verteilte an ausgewählte Gäste Waffen, die Juden mussten sich nackt ausziehen, wurden malträtiert und erschossen oder erschlagen. Gemäß Prozessakten des Landgerichts Wien aus der Nachkriegszeit waren auch die Besitzer des von der SS requirierten Schlosses, Graf und Gräfin Batthyány, beim Fest anwesend, als "Gastgeber der Hölle". Margit von Batthyány, geborene Thyssen-Bornemisza, war eine Enkelin des Stahlmagnaten August Thyssen. Sie ist wegen der Rechnitzer Mordnacht nie strafrechtlich verfolgt worden. Knapp vor der Besetzung des Schlosses durch die Rote Armee floh die Gräfin mit Zofe, Mann und Geliebten in die Schweiz, widmete sich fortan der Zucht von Rennpferden und starb 1989. Die Suche nach dem Ort des Massengrabes, in dem die Opfer dieser Nacht verscharrt wurden, ist bis heute erfolglos geblieben. In Rechnitz herrscht ein Klima der Angst - während der Ermittlungen in der Nachkriegszeit wurden Zeugen ermordet - und bis heute eine Kultur des geschwätzigen Verschweigens. Man redet zwar über jene Nacht, über Schüsse und über Schreie der Sterbenden, aber man verschweigt die Details. "Die Juden haben eine Klagemauer, wir haben eine Schweigemauer", sagte einmal ein Ortsbewohner.

Elfriede Jelinek versammelt in RECHNITZ (DER WÜRGEENGEL) eine kleine Gesellschaft von Boten, über keinen Zweifel erhabene Berichterstatter. In sprachlich furiosen Suchbewegungen, Schicht um Schicht abtragend, nimmt sie unermüdlich Grabungen vor, um sich dem Krater der Ungeheuerlichkeit dieser Tat und ihrer Verschleierung zu nähern. Jelinek versucht keine detailgenaue Rekonstruktion eines historischen Verbrechens, und dennoch wird jedes Detail dieser monströsen Geschichte zur kalkuliert unkontrollierten Roulettekugel in einem "Casino des Denkens", das die Bedingungen unserer gegenwärtigen Gesellschaft auslotet. Ein blitzheller Blick zurück auf die Topographie des Nazi-Terrors, zugleich eine Reise durch Jelineks Kopf, ein wilder Assoziationsfluss, rechts und links althergebrachte Gewissheiten einreißend. Elfriede Jelinek, 1946 in der Steiermark geboren, gehört zu den wichtigsten Schriftstellerinnen der Gegenwart und erhielt
2004 den Nobelpreis für Literatur.

Der Theater- und Opernregisseur Jossi Wieler hat an den Kammerspielen ALKESTIS (eingeladen zum Theatertreffen 2002), DAS FEST DES LAMMS, MITTAGSWENDE (eigeladen zum Theatertreffen 2005), DIE BAKCHEN, ULRIKE MARIA STUART und ÖDIPUS AUF KOLONOS inszeniert. Jossi Wieler, der durch seine ungewöhnlichen Inszenierungen von Stücken Elfriede Jelineks (WOLKEN.HEIM., ER NICHT ALS ER, MACHT NICHTS, ULRIKE MARIA STUART) als Spezialist für diese Autorin gelten kann, wird mit der Uraufführung von RECHNITZ (Der Würgengel) seine Zusammenarbeit mit der Autorin und den Kammerspielen fortsetzen.

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Elfriede Jelinek: Ein Sportstück



Ein Ausschnitt aus dem Sportchor der Einar Schleef-Inszenierung vom Frühjahr 1998 am Wiener Burgtheater.

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